Anfang September erreichte den KSA Dortmund ein auf den ersten Blick ungewöhnliches Schreiben: Einladung zum „Tag für Schiedsrichter“ des Vereins VfL Hörde. Eine Idee und Aktion, die einen Bericht verdient.
„Dieser Tag ist ein aufrichtiger Ausdruck unserer Anerkennung und Dankbarkeit für die Schiedsrichter, die eine entscheidende Rolle im Dortmunder Fußball spielen. Schiedsrichter sind das Rückgrat unseres geliebten Sports, und sie tragen maßgeblich dazu bei, Fairness und Integrität auf dem Spielfeld zu wahren. Ihr unermüdlicher Einsatz und ihre Objektivität ermöglichen es, dass Fußballspiele in unserer Region reibungslos und gerecht ablaufen. Mit unserem „Tag für Schiedsrichter“ möchten wir nicht nur ihre wichtige Arbeit würdigen, sondern auch ein starkes Zeichen setzen. Wir möchten der gesamten Dortmunder Schiedsrichtergemeinschaft unseren Respekt und unsere Solidarität zeigen.“Schließlich folgten etwa 70 Schiedsrichter*innen – das Wetter spielte nicht wirklich mit – der Einladung und verbrachten einige Stunden des 03. Oktobers im Hörder Goystadion. Bei Speisen und Getränken kamen die Schiris untereinander und mit den Gastgebern ins Gespräch. Schiedsrichter wurden an diesem Tag sogar zu Spielern: Einerseits in den Räumen der E-Sports-Abteilung, wo der VAR ja gewissermaßen vollständig übernommen hat. Andererseits beim eigentlichen Highlight des Tages, bei dem die Schiedsrichtermannschaft des Kreises sich im sportlichen Vergleich den Alten Herren des Gastgebers knapp geschlagen geben musste.
Eine tolle Idee, angenehme Atmosphäre, kein Kampf um Punkte. Stattdessen Zeit für Austausch auf Augenhöhe sowie die ein oder andere Anekdote aus Spieler- und Schiedsrichtersicht. Verein, Vorstand, Helfer und alle Beteiligten haben keine Kosten und Mühen gescheut und die Beweggründe der Einladung mit Leben gefüllt.
Für diesen gelungenen Akt der Wertschätzung gegenüber dem Dortmunder Schiedsrichterwesen im Namen der Dortmunder Schiedsrichtervereinigung ein herzliches Dankeschön!
Ein Drittel der Saison 23/24 liegt in diesen Tagen hinter den Fußballern der Region und so sorgt unser aller liebste Freizeitbeschäftigung auch in dieser Spielzeit für jede Menge Gesprächsstoff. Gerne sollte es dabei um Sportliches, schöne Tore und spannende Spiele gehen. Leider überstrahlen auch dieses Jahr wieder Spielabbrüche, individuelles oder kollektives Fehlverhalten oder Berichte über Polizeieinsätze die vielen positiven Geschichten auf unseren Sportplätzen.Und leider geraten so im „Jahr der Schiris“ auch unsere Schiedsrichter immer wieder in den Mittelpunkt – das gehört bei manch strittiger Entscheidung vielleicht auch dazu. Dass Schiedsrichter aber vor allem als Zeugen von Gewaltausbrüchen oder Zielscheiben fehlgeleiteten Ehrgeiz herhalten müssen oder selbst Opfer von Gewalt werden, widerspricht allen Grundwerten unserer Sportart und ist in keinem Fall akzeptabel.
Vielleicht dient die Aktion des VfL Hörde als Vorbild und Anlass, das Verhältnis untereinander und den Umgang mit den Unparteiischen zu hinterfragen und überdenken – dies betrifft Aktive, Offizielle, Vereinsfunktionäre, Zuschauer und alle anderen Beteiligten. Mögen die positiven Geschichten überwiegen!
Auf ein sportliches Miteinander,
[Markus Schanz]