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Holger Bellinghoff (l.; FLVW-Vizepräsident Jugend und Vorsitzender des DFB-Jugendausschusses) und Heiko Westermann (r.; Co-Trainer der U19-Nationalmannschaft) bei der Siegerehrung.
Vizemeister: Erneut mussten sich die A-Junioren von Borussia Dortmund im Finale der Deutschen Meisterschaft geschlagen geben. Im Vorjahr unterlag der BVB-Nachwuchs Mainz. In diesem Jahr mussten sie sich dem Double-Sieger von der TSG Hoffenheim geschlagen geben. Die U19 der TSG Hoffenheim schrieb zudem Geschichte. Nach dem DFB-Pokal der Junioren gewann die Mannschaft von Trainer Tobias Nubbemeyer durch den 3:1 (1:1)-Finalsieg bei Borussia Dortmund auch die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft und sorgte damit für ein Novum. Noch nie zuvor hatte sich ein U 19-Team dieses Double gesichert.
Für die TSG ist es bei der vierten Finalteilnahme der zweite Meistertitel nach 2014, damals noch unter der Regie des aktuellen Bundestrainers Julian Nagelsmann durch ein 5:0 gegen Gastgeber Hannover 96. Die Dortmunder, die bereits zum zwölften Mal im Endspiel standen - zum vierten Mal in Folge-, verpassten ihre zehnte Meisterschaft und bleiben damit hinter Rekordsieger VfB Stuttgart.
Auch Hans-Joachim Watzke und Andreas Rettig vor Ort
U 17-Weltmeister Max Moerstedt (20.), der schon im DFB-Pokal-Finale gegen den SC Freiburg (3:2 nach Verlängerung) per Foulelfmeter den Hoffenheimer Siegtreffer erzielt hatte, brachte die Gäste aus dem Kraichgau in Führung. Sein DFB-Teamkollege Paris Brunner (45.+2) gelang in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit der Ausgleich. Im zweiten Durchgang ließen Paul Hennrich (67.) und Blessing Makanda (87.) die TSG jubeln.Die 5.329 Zuschauer*innen im Oberhausener Stadion Niederrhein sahen über 90 Minuten plus Nachspielzeit ein packendes und intensives Duell, in dem die TSG am Ende das bessere Ende für sich hatte. Die Siegerehrung nahmen Holger Bellinghoff (Vorsitzender des DFB-Jugendausschusses), Hannes Wolf (U 20-Nationaltrainer und DFB-Direktor für Nachwuchs, Training und Entwicklung) und Heiko Westermann (Co-Trainer U19-Nationalmannschaft) vor. Zu den Ehrengästen im Stadion gehörten unter anderem auch der 1. DFB-Vizepräsident Hans-Joachim Watzke (Sprecher der Geschäftsführung beim BVB), Andreas Rettig (DFB-Geschäftsführer Sport), Europameister und BVB-Berater Matthias Sammer, Lars Ricken (BVB-Geschäftsführer Sport) und Frank Kramer (Leiter der Nachwuchsabteilung bei der TSG Hoffenheim).
U17-Weltmeister Charles Herrmann in der Startelf
Bereits zum zweiten Mal in dieser Saison standen sich die U 9-Teams von Borussia Dortmund und der TSG Hoffenheim in einem Pflichtspiel gegenüber. In der ersten Runde des DFB-Pokals war der BVB durch eine deutliche Niederlage (0:6) in Sinsheim ausgeschieden.Beim erneuten Aufeinandertreffen nahm Dortmunds Trainer Mike Tullberg im Vergleich zum Halbfinalrückspiel bei Hertha BSC (5:4 im Elfmeterschießen) zwei Veränderungen in seiner Startelf vor. Mittelfeldspieler Rafael Lubach war gesperrt, weil er in Berlin die Gelb-Rote Karte gesehen hatte. Außerdem nahm Rechtsverteidiger William Rashidi zunächst auf der Bank Platz. Neu ins Team rückten Tyler Meiser in der Innenverteidigung sowie U17-Weltmeister Charles Hermann auf dem rechten Flügel.
TSG-Trainer Tobias Nubbemeyer vertraute dagegen weiterhin der Erfolgsformation der zurückliegenden Wochen. Schließlich gab es nach den beiden Halbfinalduellen mit Borussia Mönchengladbach (6:2 und 4:0) sowie dem Endspiel um den DFB-Pokal gegen Rekordsieger Freiburg keinen Grund für Umstellungen.
Paris Brunner gleicht kurz vor der Pause aus
In der Anfangsphase der Partie erwischte Borussia Dortmund den besseren Start und hatte auch die erste hochkarätige Torchance. So kam Charles Herrmann in aussichtsreicher Position aus etwa zehn Metern zum Abschluss und zwang TSG-Torhüter Benjamin Lade zu einer Glanzparade. Nur wenig später zog Paris Brunner ab und verfehlte den Kasten knapp.Nachdem auf der Gegenseite BVB-Schlussmann Robin Lisewski einen Distanzschuss von Tiago Poller abwehren konnte, landete der Ball kurz darauf erstmals im Netz. Mittelstürmer Max Moerstedt verlängerte eine Freistoßflanke von Florian Micheler per Kopfball zum 0:1 (20.) in die lange Ecke.
Die Dortmunder zeigten sich nur wenig geschockt und bemühten sich sofort um den Ausgleich. Bei einem Treffer von Paris Brunner entschied das Schiedsrichtergespann um Felix Mutz auf Abseits, einmal rettete Hoffenheims Abwehrspieler Lars Strobl gegen den einschussbereiten Cole Campbell. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit wurden die Bemühungen dann aber doch noch belohnt. Nach einem langen Ball von Kapitän Filippo Mané aus der eigenen Abwehr setzte sich Paris Brunner mit ein wenig Glück, aber auch viel Geschick gegen TSG-Kapitän Kelven Frees durch und überwand auch noch Benjamin Lade mit einem cleveren Abschluss zum verdienten 1:1 (45.+2).
Paul Hennrich gelingt Traumtor per Freistoß
Nach der Pause wurde das Finale immer mehr zu einem offenen Schlagabtausch mit Möglichkeiten auf beiden Seiten. Unmittelbar zu Beginn des zweiten Durchgangs scheiterte Cole Campbell für die Borussia zweimal äußerst knapp. Auf der anderen Seite musste Torhüter Robin Lisewski bei Abschlüssen des aufgerückten Innenverteidigers Luca Erlein und von Flügelspieler Paul Hennrich schon sein ganzes Können aufbieten, verhinderte jeweils mit einer Fußabwehr den Rückstand.Machtlos war Lisewski allerdings, als Paul Hennrich dann einen direkten Freistoß aus rund 20 Metern an der Mauer vorbei zum 1:2 (67.) in den Winkel zirkelte. Ein Treffer der Marke Tor des Monats sorgte so für die erneute Führung der Gäste.
Danach mussten sich die Dortmunder kurz schütteln, warfen dann aber in der Schlussphase noch einmal alles nach vorne. Benjamin Lade war jedoch gegen Cole Campbell und den eingewechselten Jaden Tom Korzynietz auf dem Posten, während sich Kapitän Kelven Frees in einen Schuss von Cole Campbell warf.
Für die Entscheidung sorgte schließlich Blessing Makanda nach Zuspiel von Paul Hennrich. Sein Schuss sprang vom Innenpfosten zum 1:3 (87.) über die Linie. Kurz vor Schluss hätte erneut Makanda sogar noch erhöhen können, während Dortmunds dritter U17-Weltmeister, Almugera Kabar, noch eine große Chance zum Anschlusstor hatte. Beim Schlusspfiff kannte der Jubel beim historischen Doublesieger keine Grenzen.
[DFB.de]