Anfänge mit viel Bastelarbeit
Der Kreis hatte schnell Blut geleckt. Vorgänger des einzigartigen Erfolgsmodells Hallenfußball-Stadtmeisterschaft war ein Hallenturnier in Brünninghausen. Rudolf Zorn, Vorsitzender des FC Brünninghausen und einer der Gründerväter der Stadtmeisterschaft, erinnert sich: „Der Fußball-Kreis wollte zunächst nichts davon wissen. Dabei war das Turnier eine Granate.“
Laut Zorn war es der städtische Hallen-Koordinator Karl-Heinz Richard, der die Idee eines Hallenturnieres hatte. „Die Winterpause war damals ja unendlich lang. Und in unserer Halle war Platz“, erklärte „Rudi“ Zorn mal im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten. „Wir malten einen rechteckigen Strafraum auf den Hallenboden, der in etwa in der Höhe des weitesten vom Tor entfernten Punktes des Handballkreises entlanglief. Das nächste Problem war an Hallentore zu kommen. Das war sogar Bastelarbeit. Wir hatten immer nur das eine Schiedsrichtergespann, zu dem Pit Richarz gehörte, der später ja lange im Fußballkreis gearbeitet hat. Die Regeln hatten wir uns übrigens selbst gemacht.“
Dann holte der FCB, da das Turnier schnell wuchs, den damaligen WR-Redakteur Udo Stark und Bernd Siebert ins Boot. „Wir trafen uns nun öfter in unserer Hütte am Platz und überlegten, wie wir ein viel größeres Turnier – im Idealfall mit Beteiligung des Kreises – auf die Beine stellen könnten“, erinnert sich Zorn. „Für solch eine Veranstaltung mit eine Endrunde suchten wir noch Sponsoren. Friedhelm Cramer von der Stifts-Brauerei hatte ein offenes Ohr für uns.“
1984 lief die erste Stadtmeisterschaft in vier Hallen als inoffizielle Stadtmeisterschaft. „Während des Turniers rannten die Leute uns die Bude ein. Und dann wuchs die Veranstaltung ja schnell. Bald hatten wir eine Art frühes Public Viewing veranstaltet. Im PZ des Helene-Lange-Gymnasiums stellten wir Fernseher auf. Der Brauerei war es ja recht, wenn die Leute Bier tranken, egal wo. Halle und Vorraum füllten sich immer mehr. Der Kreis machte jetzt doch mit. Die vierte Auflage lief unter seiner Federführung. Mit den ersten Organisatoren, auch den Leuten von Hellweg Lütgendortmund, dem FC Merkur und Bernd Sieberts Westfalia Wickede war das sehr harmonisch.“
Was viel nicht mehr wissen: Ehe die Endrunde in der Halle Wellinghofen lief, spielten die Dortmunder Fußballer sie in Renninghausen. Was dann folgte, ist hinlänglich bekannt. Das Turnier wuchs von Jahr zu Jahr. Der Kreis versuchte dem Event mit zwei Endrundenausgaben in der damaligen "großen" Westfalenhalle 1, eine Heimat im XXL-Format zu bieten. Leider erwies sich die Halle mit ihren Umläufen nicht als Stimmungshochburg für die Dortmunder Hallenfreunde. Mittlerweile hat die Endrunde in der Helmut-Körnig-Halle ihren würdigen Austragungsgort gefunden. Und Stillstand kennt der Fußballkreis, der die Veranstaltung mittlerweile seit Jahrzehnten lebt und liebt, weiterhin nicht. Auch die weiteren Auflagen werden einige Neuerungen und modernisierungen bereit halten. Hallentore aber sind zur Genüge vorhanden.
[Alex Naehle I Patrick Senf-Pawlinsky]