Quelle: Stephan Schütze
Trommelwirbel, laute Musik, türkische Tänze, Şampiyon-Rufe – ein junger Verein genoss den Moment. Und das war absolut verdient, denn Oberligist Türkspor Dortmund, gegründet 2000, hat nach vielen Aufstiegen jetzt auch den ersten Stadtmeistertitel auf der Habenseite. Und in der an beiden Endrundentagen mit 4200 Zuschauern ausverkauften Helmut-Körnig-Halle gab es keine zwei Meinungen: Türkspor war die beste Mannschaft mit dem schönsten Fußball, den besten Fußballern und den daraus resultierenden Ergebnissen.
Und doch war TSD beileibe nicht der einzige Sieger an diesem Tag: Auch Gegner Dortmunder Löwen hatte das 5:2 aus Türkspor-Sicht im Finale in Nullkommanichts abgehakt. So feierten auf der Strobelallee-Seite der Halle zwei große Fangruppen mit ihren Spielern. Denn für Bezirksligist Löwen war das Endspiel ein Riesenerfolg. Oder wie der starke Emmanuel Nagel sagte: „Alleine, hier sein zu dürfen, ist riesig. Und dann der zweite Platz gegen die beste Mannschaft des Turniers. Wahnsinn!“
Wahnsinn, das traf besonders für das furiose Türkspor zu, das in der Gruppenphase die stark eingeschätzten SV Westrich (4:2) und Westfalia Dortmund (6:2) souverän besiegt hatte. Am Samstag spielte sich TSD dann in einen wahren Rausch, nahm den FC Roj mit einem 7:1 auseinander. Ibrahim Bulut, Ilias Anan und Co. wirbelten nach allen Regeln der Kunst. Besonders diese beiden waren es auch, die das für viele vorgezogene Finale gegen den FC Brünninghausen mit 4:2 an Türkspor gehen ließen. Anan traf doppelt und legte einen Assist auf.
Dann das Finale, in dem die Löwen, die den BSV Schüren im Achtmeterschießen besiegt hatten, sogar in den Genuss einer 2:1-Führung gekommen waren: Bulut und Anan mit Doppelpacks, dazu Semih Yigit machten das Finale zu einem Fest für den Şampiyon. „Der Verein wollte den Titel so sehr. Jetzt hat er ihn. Deswegen genießen wir das alle gemeinsam.“ Es sollte eine lange Nacht rund um den Fredenbaum werden, wo Türkspor seine Feste feiert.
Kompliment auch an FC Roj, SV Westrich, SV Brackel 06 und VfR Sölde, die in den Viertelfinals ausgeschieden waren. Auch sie waren in den Genuss der einmaligen Endrundenstimmung gekommen. Gewinner waren letztendlich alle: „Solch eine tolle Stimmung habe ich in den vielen Jahren, die ich die Veranstaltung als Aktiver und als Funktionär begleitet habe, noch nie erlebt“, lobte der Kreisvorsitzende Andreas Edelstein das faire, bunte und laute Treiben auf den Rängen.
[Alex Nähle]