Mit dem Satz „Was wäre Dortmund ohne einen Verein wie die Viermärker Waldlaufgemeinschaft?“ brachte es Bürgermeisterin Ute Mais auf den Punkt. Was für viele der anwesenden 150 Jubiläumsgäste seit Jahrzehnten zum Lebensmotto geworden ist: Sich zu begegnen und in der Gemeinschaft etwas für die Gesundheit zu tun – zu laufen, zu walken, zu wandern, zu schwimmen und Gymnastik zu betreiben – das alles gehört zum vielfältigen Programm der Viermärker Waldlaufgemeinschaft.
Gründungsmitglied und Ehrenvorsitzende Elisabeth Brand erinnerte in ihrem Grußwort an die Anfänge der Laufgemeinschaft. Anfang der siebziger Jahre wurde der Laufsport in Deutschland populär. In Folge der vom Deutschen Sportbund angestoßenen TrimTrab-Kampagne bildeten sich in allen Teilen des Landes Lauftreffs und Laufgemeinschaften. Der Dortmunder Unternehmer Enzio Busche machte in seinem Druckereibetrieb eine außergewöhnliche Beobachtung. Ein Mitarbeiter, der die Mittagspausen dazu nutzte, einen Dauerlauf zu machen, hatte weniger Krankentage, bessere Leistungen und eine deutlich freundlichere Stimmung nach einem langen und anstrengenden Arbeitstag. Aus dieser Alltagsbeobachtung ergab sich der Impuls, im Frühling 1974 ein gemeinschaftliches Laufangebot für die Kolleginnen und Kollegen im eigenen Betrieb, für Freunde und Nachbarn an der Viermärker Eiche in der Bittermark zu machen. Enzio Busche wohnte ganz in der Nähe, man traf sich in seinem Haus, und wenn es losging mit dem Lauf, hatte Enzio Busche „den Hut“ auf. Er lief voran, und niemand durfte ihn überholen. Das Motto hieß „Laufen ohne zu schnaufen“, und alle Läuferinnen und Läufer fügten sich ein.
So entstand die Viermärker Waldlaufgemeinschaft. Bald wurden Betreuerinnen und Betreuer ausgebildet, es bildeten sich Gruppen in den unterschiedlichen Leistungsklassen, und der Treffpunkt wurde in den Rombergpark verlegt.
Ehren-Vorsitzende Elisabeth Brand dankt engagierten Betreuerinnen und Betreuern
Der Einsteigerlauf-Kurs gehört zu den Markenzeichen der Viermärker WG; Foto: Ulrike Bühler
Elisabeth Brand erinnerte an den außergewöhnlichen Einsatz der Betreuerinnen und Betreuer, die Arbeit der engagierten Vorstandsmitglieder und bedankte sich bei allen, die die Laufgemeinschaft in den letzten 50 Jahren getragen haben, mit dem Ruf: „Laufen Sie weiter!“
Eckhard Kleine-Tebbe überbrachte die Grüße der Laufgemeinschaften in Ostwestfalen und erinnerte an die Anfänge der „Laufbewegung“ im Ruhrgebiet. Eckhard hob hervor, dass es der „Laufbewegung“ gelungen ist, eine neue Breiten- und Freizeitsportbewegung anzustoßen. Heute gibt es über 3000 Laufgemeinschaften in Deutschland.
Die Vertreter des Deutschen Leichtathletikverbandes in Dortmund überbrachten ihre Glückwünsche und zeichneten die Laufgemeinschaft zum 50-jährigen Jubiläum mit einer Ehrenurkunde aus.
Josefa Wittbold, die Vorsitzende der Laufgemeinschaft, freute sich sehr über die Gratulation und wurde spontan von den Freundinnen und Freunden des Lauftreffs Bittermark mit einem außergewöhnlichen Geschenk überrascht. Jetzt verfügt die Waldlaufgemeinschaft über einen eigenen Coffeemaker für 70 Portionen, der bei den nächsten größeren Veranstaltungen hilfreich zum Einsatz kommen wird.
Begleitet wurde die Veranstaltung von Hendriks Band mit Rock und Pop aus den letzten 50 Jahren. Die Kinder freuten sich über eine Hüpfburg, Essen und Trinken trugen zur guten Stimmung bei, und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer freuten sich über die vielen Glückwünsche und die Begegnung in der Gemeinschaft.
[Hans Steinkamp]