Die 8. Lange Laufnacht in Karlsruhe strotzte vor Superlativen: 903 gemeldete Athletinnen und Athleten in insgesamt 54 Läufen aus 16 Nationen von 13 bis 23 Uhr. Mittendrin auch ein siebzehnköpfiges Aufgebot der LG Olympia Dortmund. Dabei sorgte Viktor Plümacher nur eine Woche nach seinem Titelgewinn bei den Deutschen Langstrecken-Meisterschaften in Wassenberg für einen weiteren Paukenschlag.
Der frisch gebackene Deutsche U20-Meister über 5000 Meter ließ über dieselbe Distanz auch eine Woche später unter dem Flutlicht von Karlsruhe keine Zweifel zu seiner derzeitigen Form aufkommen. Mit 14:14,42 Minuten verbesserte er seine persönliche Hausmarke um über 30 Sekunden (!) und sieht nunmehr sogar die U20-WM-Qualifiaktionsnorm von 14:08,00 Minuten in greifbarer Nähe. „Das Rennen hat einfach Spaß gemacht. Ich habe mich richtig stark gefühlt und freue mich riesig, dass ich es zeigen konnte“, strahlte Viktor Plümacher kurz nach dem Rennen noch begeistert von seiner vollbrachten Leistung.
Direkt im ersten Lauf der Veranstaltung gaben Julian Becker und Paul Glahé (beide U18) mit zwei Bestzeiten über die 1500 Meter den Startschuss für einen insgesamt überaus erfolgreichen Tag aus LGO-Sicht. Julian Becker verbesserte sich in seinem ersten U18-Jahr deutlich auf 4:16,46 Minuten und Paul Glahé belohnte sich in einem mutigen Rennen mit einer kleinen Bestzeit von 4:25,75 Minuten.
Diese Stoßrichtung griffen Lara Christiansen, Sophie Brinkschröder und Marie Meyer-Piton im Anschluss über die drei dreiviertel Stadionrunden sogleich auf und sicherten sich in 4:48,64 (Lara), 4:49,96 (Sophie) und 4:50,71 Minuten (Marie) drei Bestzeiten und zudem DM-Normen für Lara Christiansen und Sophie Brinkschröder. Sophie, die noch zu den Jüngsten im Feld gehörte, sicherte sich mit ihrer deutlichen Bestzeit nicht nur die DM-Norm für die U18 in Mönchengladbach, sondern darf nunmehr auch drei Wochen später in Koblenz bei der U20-DM Ende Juli Meisterschaftsluft schnuppern. Auch wenn in der Schlussrunde noch etwas die Kräfte fehlten, zeigte Lara Kernich (4:57,66 Min.) in einem klugen Rennen, dass auch mit ihr bei den Deutschen Meisterschaften im Sommer geplant werden darf.
Nach seiner 3000 Meter-Qualifikation vor zwei Wochen im heimischen Stadion, sicherte sich Jannes Derwald in 4:10,72 Minuten auch die Norm über 1500 Meter. "In der letzten Runde konnte ich mit dem Laktat noch nicht so gut umgehen. Aber wir haben auch erst Anfang Mai, das kommt noch", zeigte sich Jannes gut sortiert und zuversichtlich für mehr. 4:00,72 Minuten über die 1500 Meter bedeuteten für Aik Straub nicht nur U18- und U20-DM-Norm sondern zugleich auch einen ersten wichtigen Fingerzeig Richtung Freiluftsaison. „Ich habe zwar noch etwas die 1000 Meter von der 3x1 Staffel am vergangenen Donnerstag in Witten gespürt, aber ich merke, wie die Form kommt und ich freue mich nun auf die nächsten Rennen“, resümierte Aik kurz nach dem Ziel überzeugt. Tammo Doerner ging über die 1500 Meter das hohe Anfangstempo im Feld klug mit, musste in der letzten Runde jenem Rennverlauf indes Tribut zollen. Seine 4:03,11 Minuten sicherten ihm aber dennoch das Ticket zur U20-DM in Koblenz.
Während die Veranstalter mit Tempomachern insgesamt für ideale Rennbedingungen sorgten, hatte Lenny Riebe mit seinem Rennen etwas Pech. Nach verbummelter zweiter Runde konnte er die flotte Schlussrunde nach seinem Staffeleinsatz nicht mehr vollständig mitgehen, durfte aber mit seiner 4:03,09 Minuten und somit ebenfalls U20-DM-Norm zufrieden sein: „Natürlich geht da noch mehr. Aber ich merke von Tag zu Tag wie das erfolgreiche Höhentrainingslager wirkt. Jetzt kann es los gehen.“
Jenning Färber beeindruckte mit ausgezeichneten 1:51,93 Minuten über 800 Meter
Jenning Färber zeigte nach seiner starken Hallensaison mit Platz acht bei den Aktiven, dass auch unter freiem Himmel mit ihm zu rechnen sein wird. Er finishte mit 1:51,93 Minuten die 800 Meter nicht nur knapp über seiner persönlichen Bestzeit, sondern hakte direkt zu Beginn der Saison die U23-DM- sowie Aktiven-B-Norm für Braunschweig souverän ab. Paul G
röver fragte sich nach seinem Rennen, ob er sich fälschlicherweise fürs Ringen anstelle der 800 Meter gemeldet hatte. Wildes Gerangel, Geschubse und Stolperer bestimmten seinen Lauf über die zwei Stadionrunden, die er entnervt frühzeitig beendete.
Patric Meinike und Lars Franken beschlossen im letzten Lauf der Veranstaltung einen insgesamt erfolgreichen Tag. Während Patric Meinike mit 15:11,46 Minuten durchaus zufrieden sein durfte, musste sich Lars Franken (15:24,31 Min.) im Hinblick auf seine aufsteigende Form nach dem Höhentrainingslager noch in Geduld üben. Nils Franken hatte in seinem 5000 Meter-Rennen, das am Nachmittag stattfand, vor allem mit der Hitze zu kämpfen, zeigte sich mit 16:45 Minuten hinsichtlich der noch kommenden Wettkämpfe aber durchaus optimistisch.