Der Präsident hielt Hof in der Helmut-Körnig-Halle. Bernd Neuendorf, der erste Mann im DFB, kam in den VIP-Raum an der Strobelallee, um eine für Dortmunds Fußballer extrem wichtige Aufgabe zu erfüllen. Er zog die Lose für die 38. Hallenfußball-Stadtmeisterschaft. Nicht nur wegen des hohen Besuches war einiges anders bei dieser Auslosung. „Ich habe ja schon DFB-Pokal-Lose gezogen, aber hier spüre ich auch die große Spannung“, sagte er.
Bevor er dann an seine Aufgabe ging, sprach er mit Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal und dem Kreisvorsitzenden Andreas Edelstein über die Europameisterschaft 2024, aber auch über die jüngsten Gewaltexzesse im Amateurfußball. „Wir handeln da konsequent“, erklärte Andreas Edelstein. „Daher haben wir Sarajevo Bosna und FC Sandzak auch nicht eingeladen.“ regte Bernd Neuendorf regte eine positive Sichtweise an: „Lasst uns aber nicht die vielen Spiele vergessen, die fair über die Bühne gehen.“
Es sollte ja auch ein Tag der guten Laune sein. Schließlich freut sich wohl jeder Fußballer auf das Hallenspektakel. Zum ersten Mal gab es keine lokale Zuordnung der Klubs in die Hallen vor ihrer Haustür. Das soll die Spannung erhöhen. Und es gab dann auch mal Gruppen, die es vorher noch nie so gegeben hat. „Wir freuen uns so sehr auf unsere erste Teilnahme“, hatte beispielsweise Daniel Ulrich vom FC Dortmund 18 gesagt. „Wir hätten gerne einen Top-Gegner.“ Und Bernd Neuendorf hatte einen Fan mehr, denn er packte den Oberligisten Türkspor in deren Gruppe. In Brackel ist A-Ligist Urania Lütgendortmund Dritter im Bunde.
Und der DFB-Präsident hatte auch einen Einsehen mit einigen Vereinen, die doch wieder in ihrer Halle bleiben. Der BSV Fortuna kann in die Halle Kreuzstraße rüberlaufen und hat zudem gute Karten auf das Weiterkommen, da nur Kreisligisten in seiner Gruppe sind. Wambeler SV und VfR Kirchlinde heißen die Gegner.
Oder das alte Derby in der Halle Nord: TuS Eving-Lindenhorst und VfL Kemminghausen müssen sich gar nicht groß umgewöhnen. Nur der TuS Rahm in deren Gruppe neu im Norden. Und so gibt es in allen Hallen, Brackel, Kreuzstraße, Nord, Hacheney, Huckarde und Nette einige alte Bekannte und Neulinge, die für Abwechslung sorgen. Am Freitag und Samstag, 29. Und 30. Dezember, geht es dann auch los.
Auch die Frauen genossen die Bühne: Ihre Stadtmeisterschaft bekommt viel größere Aufmerksamkeit. Die Gruppen für die bei den Männern in der Zwischenrunde wegfallenden Hallen Nette und Nord bergen auch große Spannung. SV Berghofen und Borussia Dortmund treten in Nette an. Bekannte Namen wie SG Lütgendortmund und Wambeler SV messen sich im Norden, ehe es auch in die Körnig-Halle geht. „Wir finden, dass der Frauenfußball diese Aufmerksamkeit verdient“, erklärte Andreas Edelstein. Und erntete dafür großen Applaus.
[Alex Naehle]