Quelle: FLVW
Bernhard Bußmann (r.) ehrte Rainer Krüger, Melanie Neitzel und Johannes Waschelewski (von links).
Volles Haus in der Rotunde des SportCentrum Kaiserau: Zum dritten Mal hatte der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) zu seinen traditionellen Herbsttagungen der Vorsitzenden der Kreis-Leichtathletik-Ausschüsse (VKLA), der Kreis-Wettkampfwarte und der Kreis-Kampfrichterwarte mit dem Verbands-Leichtathletik-Ausschuss (VLA) als gemeinsame Zusammenkunft organisiert. Rund 70 Teilnehmer*innen waren am Samstag gekommen, um einerseits das Wettkampfjahr 2024 zu reflektieren und andererseits die Planungen für 2025 abzuschließen. Dortmunds VKLA, Michael Adel, vertrat die Dortmunder Interessen auf der wichtigsten Zusammenkunft der westfälischen Leichtathletik-Vertreter.
Für den VLA-Vorsitzenden Bernhard Bußmann, der die Tagung souverän leitete, ist dies der richtige Weg: „Dass so viele Kreis-Mitarbeiter*innen gekommen sind, zeigt das großes Interesse an einer Mitarbeit in der Verbandsarbeit.“ Für den durch sein Engagement im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) verhinderten FLVW-Vizepräsidenten Leichtathletik Peter Westermann (Vertretung des DLV bei der parallelen Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes) trug Bußmann dessen Jahresbericht 2024 vor.
Rückblick: Fünf deutsche Meisterschaften in Westfalen organisiert
Eine besondere Herausforderung war 2024 die Organisation von gleich fünf deutschen Meisterschaften des DLV, die neben der eigenen Verbandsarbeit von den haupt- und ehrenamtlichen FLVW-Mitarbeiter*innen mit viel Lob der Teilnehmer*innen und aus den anderen DLV-Landesverbänden bedacht wurde. Besonders der hohe technische Aufwand, den Westfalen bei Wettkämpfen einsetzen kann, wird immer wieder bewundert. FLVW-Geschäftsführer Wilfried Busch wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Hauptamtlichen der anderen Abteilungen der Geschäftsstelle mit großem Erfolg in die Veranstaltungsdurchführung eingebunden waren.Während Westfalen in der Wettkampforganisation im DLV eindeutig führend ist, ist das Ergebnis im Leistungssport ausbaufähig: Nur zwei von 75 deutschen Teilnehmer*innen bei der U20-WM, ein ähnliches Bild bei den Olympischen Spielen in Paris und nur eine Handvoll Platzierungen bei der U16-DM zeigen einen Rückstand besonders in den Sprung- und Wurfwettbewerben. Eine Hoffnung auf Besserung dieses Bildes bietet das goldgas Talent-Team des Verbandes.
Top in der Wettkampforganisation, ausbaufähig im Bereich Leistungssport: So lautet das Fazit des VLA-Vorsitzenden Bernhard Bußmann.
Im Kampfrichter-Bereich ist eine Steigerung der Teilnehmer*innen an den Grundausbildungen positiv, der aber ein Rückgang der Anmeldungen für Fortbildungen gegenübersteht. In keinem anderen DLV-Landesverband gibt es so viele vom Weltverband zertifizierte Mitarbeiter*innen (1 mal „Gold Level“, 2 mal „Silver Level“ sowie 13 x „Bronze Level“ bei World Athletics).
Die Termin- und Wettkampfplanung für 2025 ist abgeschlossen. Bis auf zwei wurde für alle Westfalenmeisterschaften 2025 ein örtlicher Ausrichter gefunden. Weil durch die Ausrichtung der Studenten-Weltspiele World University Games (früher „Universiade“) im Juli in Bochum-Wattenscheid viele Kräfte gebunden sind, ist man froh, dass die westfälischen Mehrkampf-Titelkämpfe und die Landes-Seniorenmeisterschaften gemeinsam mit dem Nachbarverband LV Nordrhein in dessen Verbandsgebiet durchgeführt werden (in Rhede bzw. Wassenberg).
Als Sonderthemen neben der Jahresroutine standen in diesem Jahr die Bereiche „Schulsport“ und „Westfalenjugend“ auf der Tagesordnung. Schulsport-Beauftragter Tapio Linnemöller erläuterte das schulische Wettkampfsystem von „Jugend trainiert“ und benannte die oft zu geringe Kommunikation zwischen den Kreis-Leichtathletik-Ausschüssen und den kommunalen Kreis-Schulsport-Ausschüssen als großes Problem.
Ehrung für engagiertes Trio
Paula Glasow und Jan Mathmann von der Westfalenjugend stellten den Kreis-Mitarbeiter*innen die bisherigen Aktivitäten und Planungen 2025 dieser Gruppe vor. Sie zeigten die Möglichkeiten der besseren Kooperation mit dem Verband auf und sehen sich als Bindeglied zwischen den jugendlichen Kaderathleten und dem Verband.Eine im Frühjahr eingesetzte Arbeitsgruppe aus VKLAs war beauftragt, im Vorfeld der anstehenden Neuwahlen die Aufgaben der Kreis-Leichtathletik-Ausschüsse (KLA) und die Anforderungen an KLA-Mitglieder detailliert aufzulisten. Sie stellte ihr Ergebnis vor. In der anschließenden Diskussion war erkennbar, dass das bisherige System der „Warte“ wenig zukunftsfähig ist und eine Verteilung der Aufgaben auf viele Schultern („Kreis-Beauftragter für …“) erfolgversprechender sein könnte.
Zu Beginn der Tagung konnte Bernhard Bußmann drei verdiente Mitarbeiter*innen für ihre Verdienste um die Leichtathletik mit Ehrennadeln auszeichnen: FLVW-Wettkampfwartin Melanie Neitzel erhielt die DLV-Ehrennadel in Gold, Rainer Krüger und Johannes Waschelewski eine FLVW-Silbernadel.
[Eberhard Vollmer]