Unter einem Ur-Opa stellt man sich gemeinhin einen älteren Mann vor, dessen Aktionsradius vom Fernsehsessel bestimmt wird. Nicht so bei Karl-Walter Trümper vom LC Rapid. Der fast 84jährige kehrte kürzlich aus dem polnischen Torun mit zwei Weltmeistertiteln der Senioren M 80 nach Hause zurück.
Trümper ist fit wie der berühmte Turnschuh. Etwa 15 Kilometer spult er täglich im Training ab, die er vor großen Wettkämpfen auf 20 erhöht.
Noch vor fünf Jahren bestieg er mit seiner Enkelin Ann-Kathrin den 5896 Meter hohen Kilimandscharo, den höchsten Gipfel Afrikas. Besonders stolz ist Trümper auf seinen Europarekord der M 75 im Halbmarathon von 1:30:06 Stunden, der noch heute Bestand hat. Auch seine zehn – Kilometer – Bestzeit von 39:08 Minuten, die er als M 70er aufstellte, ist national noch immer unerreicht.
Er begann 1955 als 16jähriger beim TUS Brackel als junger Sprinter mit respektablen Zeiten. Erst mit 32 Jahren fand im Training mit der Gruppe des legendären Hans – Georg Fohrmeister Gefallen an den längeren Distanzen und lief als 36jähriger die 5000 Meter in 14:54 Minuten.
Direkte Rivalität gegenüber seinem Vereinskameraden, dem vielfachen Senioren – Weltmeister Klemens Wittig, der zwei Jahre älter ist als er, kennt er nicht, doch ein gemeinsames Training findet auch nicht statt. „Wir beobachten, was der andere gerade tut.“, gibt er zu.
Von Verletzungen blieb er bis zur M 75 weitgehend verschont, und wenn, dann waren diese nur von kurzer Dauer. Aber dann traten kurz vor der WM Knieprobleme auf, die ihn zu einer zweiwöchigen Pause zwangen, und sein WM – Start stand auf der Kippe. Doch rechtzeitig klangen die Schmerzen ab und er reiste nach Torun.
Ans Aufhören denkt er nicht. „Das Laufen gehört zu meiner Lebenseinstellung und der Ehrgeiz, vorne mitmischen zu können treibt mich an. Ich muss mich bewegen. „
Das will er auch nach seinem Aufstieg in die M 85 im nächsten Jahr mit gleicher Motivation fortsetzen