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Quelle: U. Hörnemann
Es wurde ein DM-Wochenende in der Helmut-Körnig-Halle, das aus Dortmunder Sicht von einem Silbernen Schimmer eingerahmt werden sollte. So war es zunächst Stabhochspringer Ben Duwenbeck, der die deutsche U20-Meisterschaft durch seinen Vizetitel-Gewinn mit übersprungenen 4,90 Metern gleich mit einem Paukenschlag eröffnete, bevor die männliche U20-Staffel am Sonntagnachmittag ebenfalls die Silbermedaille folgen ließ.
Nachdem er am vergangenen Wochenende ein erstes Mal die 5-Meter Schallmauer durchbrochen hatte, konnte U18-Athlet Ben Duwenbeck mit größtmöglichem Selbstbewusstsein ins „Heimspiel“ gehen - und das, obwohl er sich bei den U20-Titelkämpfen im Feld der bis zu zwei Jahre älteren Kontrahenten beweisen musste. Einer jener älteren Kontrahenten war es schlussendlich zwar auch, der in der Endabrechnung knapp vor Duwenbeck landete, dennoch fiel das Fazit des 16-jährigen einzig positiv aus: „Mit der Silbermedaille bin ich wahnsinnig glücklich. Das ist alles andere als selbstverständlich für mich“, freute sich der LGO-Athlet, der alle seine gültigen Höhen gleich im ersten Anlauf überqueren konnte. „Die Stimmung während unseres Wettkampfes war wirklich absolut grandios, da ganz ganz viele aus Familie und Verein unterstützt haben. So etwas macht solch ein Heimspiel natürlich zu etwas ganz besonderem“. Den symbolischen Fingerzeig in Richtung des jubelnden Blocks nach jedem gültigen Sprung des Dortmunders brauchte es dabei gar nicht, um den heimischen Fanblock anzuheizen - dessen Atmosphäre mit Teamkollege Finn Bertling auch der zweite LGO-Stabartist in sportliche Höchstleistungen ummünzen konnte.In den vergangenen Wochen noch durch kleinere Verletzungsprobleme etwas ausgebremst, lieferte der Neuzugang bei seinen ersten Meisterschaften im rot-weißen Trikot bemerkenswert und stellte seine Bestleistung von 4,70 Metern ein. Die reichte unter dem Dach der Helmut-Körnig-Halle zwar „nur“ zum undankbaren vierten Rang, dennoch ließ der ehemalige Düsseldorfer ein ums andere Mal sein Potenzial aufblitzen. „Nach der Vorbereitung kann ich mit dem Resultat definitiv zufrieden sein“, so Bertling. „Dennoch hätte ich hier sehr gerne noch die 4,80 Meter überquert, weil es heute definitiv möglich war. Aber ich bin sehr zuversichtlich, dass es im Sommer hoch hinaus gehen kann“.
Erst Frust - dann Silber
Ein nervenaufreibendes Spektakel bot zudem die männliche Dortmunder 4x200-Meter-Staffel um Ole Wörmann, Jannis Dettner, Malte Mersmann und Linus Leiste. Nachdem sie in ihrem eigentlichen Vorlauf bei der Staffelübergabe behindert wurden und so den Staffelstab verloren hatten, schien die Medaillenchance dahin zu sein. Doch das Quartett legte erfolgreich Protest ein. Noch einmal durften sie antreten und hatten die Bahn im zweiten Anlauf ganz für sich allein. Das sollte sich lohnen: In einer Gesamtzeit von 1:29,80 Minuten liefen sie schließlich auf den umjubelten Silberrang. „Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, dass sie nach der Aufregung so ein couragiertes Rennen gezeigt und sich mit einer so starken Zeit noch belohnt hat“, lobte anschließend ihre Trainerin Belén Schauerte.Überzeugen konnte aus Dortmunder Sicht außerdem Jannes Derwald, der über die 3000 Meter eine deutliche neue persönliche Bestzeit aufstellte. In 8:48,19 Minuten sicherte er sich insgesamt Rang dreizehn. „Es war so wie ich es mir vorgestellt habe: Am Anfang ein ordentliches Tempo vorne mitgehen können und dann so lange wie möglich dranbleiben“. Teamkollege Lenny Riebe (8:43,10 Minuten) konnte zwar nicht wie erhofft ganz vorne mitlaufen, da er einige Tage zuvor noch gesundheitlich angeschlagen war, zeigte aber dennoch ein starkes Rennen. Das Endergebnis: Ein guter achter Platz.
Springer Alexander Limberg hätte genau diesen achten Rang gebraucht, um sich für den Endkampf im Drei- und Weitsprung zu qualifizieren, verpasste diesen mit den Plätzen Zwölf (Weit) sowie Neun (Drei) allerdings jeweils knapp.