Quelle: DFB
Die U17 des BVB feiert den Gewinn der Deutschen Meisterschaft.
Borussia Dortmund ist der alleinige Rekordsieger der Deutschen B-Junioren-Meisterschaft. In der Neuauflage des Endspiels aus der Saison 2015/2016 (0:2) sicherte sich die U 17 des BVB mit dem 3:2 (2:2, 0:1) nach Verlängerung gegen Bayern Leverkusen den insgesamt achten Titel. Zuvor hatten sich die Dortmunder den Bestwert mit dem VfB Stuttgart geteilt.
Vor 2443 Zuschauer*innen im Oberhausener Stadion Niederrhein hatte Kerim-Sam Alajbegovic (5.) den bis dahin in dieser Saison noch unbesiegten Leverkusener Nachwuchs, der sich in der West-Staffel der B-Junioren-Bundesliga auch vor dem BVB den Staffelsieg gesichert hatte, in Führung gebracht. Thierry Fidjeu-Tazemeta (51.) gelang der zwischenzeitliche Ausgleich. Auch auf den zweiten Leverkusener Treffer durch den eingewechselten Jeremiah Mensah (90.+1) hatte Diego Ngambia Dzonga (90.+7, Foulelfmeter) noch eine Antwort für die Dortmunder parat. In der Nachspielzeit der Verlängerung köpfte dann der eingewechselte und noch für die U 15 spielberechtigte Junioren-Nationalspieler Jan-Luca Riedl (120.+1) den BVB zum Titel. Bei der Siegerehrung durch Holger Bellinghoff, den Vorsitzenden des DFB-Jugendausschusses, sowie Hannes Wolf (Direktor Nachwuchs, Training und Entwicklung beim DFB) und U 17-Nationaltrainer Michael Prus war der Dortmunder Jubel riesengroß.Auch Andreas Rettig (DFB-Geschäftsführer Sport), U 16-Nationaltrainer Marc-Patrick Meister, die sportlich Verantwortlichen des BVB um den 1. DFB-Vizepräsident Hans-Joachim Watzke, Lars Ricken (Geschäftsführer Sport), Sebastian Kehl (Sportdirektor) und Sven Mislintat (Kaderplaner) sowie auf Leverkusener Seite Fernando Carro als Vorsitzender der Geschäftsführung und Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes ließen sich das dramatische Endspiel nicht entgehen.
Alajbegovic trifft früh für überlegene Leverkusener
BVB-Trainer Marco Lehmann vertraute der Startformation, die sowohl im Hin- als auch im Rückspiel des Halbfinales gegen RB Leipzig (0:0 und 3:2) begonnen hatte. Bei Bayer 04 Leverkusen nahm Trainer Sergi Runge gegenüber dem 6:5 im Elfmeterschießen des Rückspiels gegen Eintracht Frankfurt zwei Veränderungen vor. Francis Onyeka und Melvin Ukpeigbe rückten für Jeremiah Mensah und Nebe Domnic in die Mannschaft.Bayer 04 Leverkusen übernahm vom Anpfiff weg die Initiative und belohnte sich bereits früh mit dem ersten Treffer. Eine wohl eher als Flanke gedachte Hereingabe von Kerim-Sam Alajbegovic (5.) senkte sich über BVB-Torhüter Leon Herdes hinweg ins Tor. Die Dortmunder waren um eine schnelle Antwort bemüht. Valon Cena setzte sich über die rechte Seite durch. Seinen flachen Pass konnte Fritz Fleck aber nicht gefährlich auf das Leverkusener Tor bringen.
Bayer 04 blieb dennoch das gefährlichere Team. Einen Schuss des auffälligen Alajbegovic konnte Herdes im Tor der Dortmunder zur Seite abwehren. Außerdem setzte Alajbegovic einen Freistoß an die Latte. Da Herdes auch gegen Francis Onyeka - der bereits zweimal zum Bundesliga-Kader der Leverkusener Profis gehört hatte - zur Stelle war, ging es mit der knappen Führung von Bayer 04 in die Halbzeitpause.
Nervenstarker Ngambia Dzonga hält BVB im Spiel
Der für den zweiten Durchgang auf einer Position veränderte BVB - Kapitän Jonas Feddersen wurde von Anas Mahjoubi ersetzt - startete mutig in die zweite Halbzeit und erzielte schnell den Ausgleich: Einen hohen Ball von Valon Cena in den Strafraum behauptete Thierry Fidjeu-Tazemeta (51.) zunächst gegen mehrere Gegenspieler, um dann aus der Drehung unhaltbar für Leverkusens Torhüter Jesper Schlich abzuschließen.Auch nach dem Treffer blieben die Dortmunder zunächst spielbestimmend. Der Versuch von Diego Ngambia Dzonga aus rund 16 Metern ging knapp links am Tor vorbei. BVB-Torschütze Fidjeu-Tazemeta verfehlte mit einem weiteren Schuss ebenfalls das Ziel. Und Ngambia Dzonga schoss den Ball über das Tor. Leverkusen kam erst im Laufe des zweiten Durchgangs wieder besser in die Partie. Die gefährlicheren Momente gehörten aber weiterhin den Dortmundern. Beim Schuss des eingewechselten Taycan Etcibasi war Leverkusens Torhüter Schlich zur Stelle. Den Abschluss von Fritz Fleck konnte Bayer 04 noch entscheidend klären.
Stattdessen ging der Sieger der West-Staffel erneut in Führung: Der eingewechselte Jeremiah Mensah (90.+1) behauptete bei einem Gegenstoß zunächst den Ball und ließ dann Herdes keine Abwehrchance. Der Titelgewann war greifbar nah. Das sollte allerdings noch nicht der Schlusspunkt des Endspiels sein. Nachdem der eingewechselte Ken Izekor die große Konterchance zum 3:1 für Bayer 04 ausgelassen hatte, wurde Taycan Etcibasi im Leverkusener Strafraum zu Fall gebracht, Schiedsrichter Luca Schultze (München) entschied auf Foulelfmeter. Der nervenstarke Diego Ngambia Dzonga (90.+7) ließ sich die Chance zum Ausgleich nicht nehmen. Damit ging es in die Verlängerung.
Nachspielzeit der Verlängerung bringt Entscheidung
In der Extra-Zeit blieb das Tempo der Partie trotz der sommerlichen Temperaturen hoch. Beide Teams verteidigten aber aufmerksam, so dass es insgesamt weniger Möglichkeiten auf einen Treffer gab. Im ersten Durchgang der Verlängerung gehörte Leverkusen die beste Chance, als Ken Izekor das Außennetz traf.In Hälfte zwei konnte BVB-Torhüter Herdes den Kopfball von Ben Hawighorst nach einem Eckball noch vor der Linie festhalten. Auf der Gegenseite brachte dagegen ein ruhender Ball die Entscheidung: Ein Eckball des ins Spiel gekommenen Len Wörsdörfer fand den ebenfalls eingewechselten und erst 14 Jahre alten U 15-Nationalspieler Jan-Luca Riedl (120.+1), der den Ball zum umjubelten Siegtreffer über die Linie beförderte. Kurz darauf pfiff Schiedsrichter Schultze das Endspiel ab.