Die Themen waren toller Juniorenfußball, ein hervorragender Gastgeber, viele Zuschauer und die arktischen Temperaturen. Das Thema war nicht…Auch das erklärt ein äußerst zufriedener Kreisvorsitzender Andreas Edelstein nach einem ereignisreichen Endspieltag der Junioren in Brackel.
Hallo Andreas, fangen wir mit dem an, über das wir heute zum Glück nicht reden müssen. Drehen wir das doch einfach ins Positive und sprechen über die Fairness. So macht Fußball auch dem Kreisvorsitzenden uneingeschränkt Spaß, oder?
Absolut! Die Spieler sind gut miteinander umgegangen. Da ging nichts deutlich über das erlaubte Maß hinaus. Und ein bisschen Finalcharakter mit Emotionen soll ja auch da sein. Die Zuschauer haben sich hervorragend verhalten. Wir haben erlebt, was passiert, wenn gut geführte Vereine, die auf das Benehmen ihrer Leute achten, an solch einem Tag mitwirken. Die Klubs stehen für erfolgreichen und anständigen Fußball. Ich habe nicht einen Anlass, über grobes Fehlverhalten zu reden.
Auch weil der Rahmen stimmte?
Ich glaube, dass alle acht Mannschaften gute Charaktere und auch den Anstand mitgebracht hatten, aber klar: Wenn du dich wohlfühlst, fällt es dir noch leichter, dich selbst im Zaum zu halten, wenn dich irgendetwas nervt. Aber Kompliment an den SV Brackel 06. Der Rahmen war eines Finaltages mehr als würdig. Unsere Gastgeber waren mit bestimmt 30 Freiwilligen im Einsatz, die es allen, auch uns vom Kreis, sehr angenehm gemacht haben. Wir haben uns sehr wohl und bestens versorgt gefühlt. Danke für alles!
An den Temperaturen konnten selbst die so hilfsbereiten Brackeler nichts machen. Hat dich denn der Sport erwärmt?
Sehr sogar, selbst wenn ich so ehrlich bin und sage, dass ich nur bis zum Ende des B-Junioren-Finals ausgehalten habe. Den Sieg von Hombruchs A-Junioren habe ich im Livestream der Ruhr Nachrichten auf der warmen Couch verfolgt.
Die Menschen, die den Ältesten die Daumen drückten, waren dann ja auch nicht – wie du – schon um 11 Uhr morgens da. Aber es war morgens und mittags schon etwas voller…
Das stimmt, liegt aber wohl zum Teil echt am Wetter. Bei den B-Juniorinnen, den C-Junioren und über weite Strecken auch bei den B-Junioren ging es ja noch, aber dann bin ich fast eingefroren. Dass am späten Nachmittag auch andere lieber in der Wärme blieben, verstehe ich zu gut. Und natürlich spielt da auch mit rein, dass Mädchen und jüngere Jungs einfach mehr Publikum haben, weil für sie solch ein Tag noch besonderer ist als für routiniertere Spieler aus Dortmunds Top-Adressen.
Die auch da waren, aber eben nicht nur. Verteilt sich das Leistungsniveau mittlerweile mehr?
Natürlich bleiben TSC Eintracht und Hombrucher SV bei den Jungen sowie SV Berghofen bei den Mädchen die großen Hausnummern. Aber ja, andere arbeiten auch sehr gut, nachhaltig und erfolgreich. Dass der Wambeler SV so klar 3:0 das Endspiel der B-Juniorinnen gegen Berghofen gewann, hatte ich tatsächlich nicht auf dem Schirm. Dafür trifft es meine vorigen Beobachtungen, dass sie in Wambel seit Jahren kontinuierlich gut arbeiten. Im zweiten Spiel haben wir dann auch eine Überraschung gesehen, als Brünninghausen den ASC geschlagen hat. Beides sind Vereine mit bekannt guter Arbeit im Seniorenbereich, die auch ihren Nachwuchs entwickeln.
Ein B-Finale zwischen Hombruch und Eintracht war dafür eher Business as usual. Selbst wenn im Duell zweier Westfalenligisten keine große Überraschung möglich war, so sahen die Zuschauer doch ansehnlichen Fußball. Wie bewertest du dieses Spiel?
Das war Fußball auf hohem Niveau. Ich habe schon deutlich schlechtere Spiele im Seniorenbereich gesehen. Dazu kam dann auch die Dramatik mit dem Elfmeterschießen, das ja dann Eintracht gewann. Aber du hattest mich gefragt, ob mich das erwärmt hat? Ja, hat es, ich hatte das Gefühl, unbedingt bis zum Schluss bleiben zu wollen. Dann aber ging nichts mehr für mich. Ich wollte nur noch ins Warme.
Du hattest es auf deiner Couch dann tatsächlich gemütlich. Einen gemütlichen Nachmittag aber machten die A-Junioren des ASC 09 den Hombruchern aber nicht gerade. Deine Meinung?
Die Hombrucher hatten dieses Finale angenommen, selbst wenn sie als Westfalenligist auf einen A-Ligisten, der aber besser als diese Liga ist, trafen. Die waren nie überheblich. Aplerbeck hat bis zum Schluss gekämpft, aber das 3:0 für den HSV war verdient.
Wie haben wir uns als Kreis denn geschlagen?
Die Schiedsrichter haben es gut gemacht, unsere Leute waren fleißig und zum Teil tapferer als ich, weil sie den ganzen Tag vor Ort waren. Danke dafür!
Hat sich das Ganze gelohnt? Wie viele Zuschauer waren da?
Die Idee, die Endspiele an einem Tag zu bündeln und in die Hände eines starken Vereins zu legen, der einen solchen Tag wuppen kann, hat sich einmal mehr bezahlt gemacht. Wir hatten über den Tag verteilt 657 Zahlende. Da zählen alle Kinder unter 14 nicht zu, auch nicht die Leute des SV Brackel und die bestimmt 15 Leute von uns. Daher ist das schon eine Riesensache. Am Samstag hat der Junioren-Fußball gewonnen.