Weisheiten wie „das ist Fußball“ oder „das Runde muss ins Eckige“ umschreiben ziemlich vage den Charakter des Spiels, das wir so lieben. Was aber ist ein Fußball wirklich? Vom Leder, wie die Älteren unter uns den Ball umgangssprachlich nannten, ist heute kaum noch die Rede, dürfte aber durchaus so sein. Und wusstet ihr, wie viel Luftdruck das Runde, das ins Eckige muss, haben darf.
Also, das ist ein Ball, ein Wettbewerbsfußball: Er erfüllt laut Deutscher Fußball-Liga (DFL) die Kriterien, dass er kugelförmig ist, aus einem geeigneten Material – beispielsweise Leder – gefertigt ist, einen Umfang von 68–70 cm hat, bei Anpfiff des Spiels ein Gewicht von 410–450 Gramm besitzt, einen Luftdruck von 0,6–1,1 bar aufweist. In der Bundesliga muss der Druck zwischen 0,8 und 1,1 bar liegen.Für den Nachwuchs empfiehlt der Der Deutsche Fußballbund (DFB) folgende Größen:
Minis (unter 7 Jahre): Größe 3 (290 g, 60–62 cm Umfang)
F-Junioren (U8/U9): Größe 3/4 (290 g, 60–62 cm bzw. 64–66 cm Umfang)
E-Junioren (U10/U11): Größe 4 (290 g-350g, 64–66 cm Umfang)
D-Junioren (U12/U13): Größe 4/5 (350 g, 64–66 bzw. 68–70 cm Umfang)
ab C-Junioren (U14/U15): Größe 5, die auch im Erwachsenenbereich genutzt wird.
Aber alles Leder, oder was? Bei der Fußball-WM 1986 in Mexiko wurde Argentinien erster Weltmeister ohne Lederball. Der Ball bestand aus Polyurethan, einem vom Weltunternehmen Bayer entwickelten Kunststoff. Im Gegensatz zu früheren Turnieren, bei den sich der Ball bei Regen vollsog, hatten die Spieler jetzt ein wetterfestes Spielgerät. Es besteht auch nicht mehr - wie früher – aus Fünf-und Sechsecken, sondern aus verschiedene geometrische Formen ohne Ecken, die am Computer entworfen wurden. Die Produzenten nähen die hochwertigeren Bälle auch nicht mehr, sondern verkleben sie.
Das alles schützt auch unsere modernen Bälle nicht davor, dass ihnen mal die Luft ausgeht. Was dann passiert, berichtet ein Schiedsrichter in einem seriösen Online-Forum: Für Ersatzbälle sorge der Heimverein, sein erster Ansprechpartner sei dann der Spielführer. Nur wenn kein Ball mehr verfügbar wäre, müsse er das Spiel abbrechen. Aber bei allen Gründen für Spielabbrüchen, kann sich in unserem Fußballkreis keiner dran erinnern, dass mal ein Spiel mangels Balls nicht bis zum Ende lief.
[Alex Nähle]