Die Verpflichtung von Malaika Mihambo war für Meeting-Direktor Michael Adel ein Glücksfall, denn die zweifache Olympiasiegerin begeisterte beim Sparkassen-Indoor-Meeting in der Helmut-Körnig-Halle die 2.500 Zuschauer durch ihr sympathisches Auftreten. Dass sie nach einer sechsmonatigen Wettkampfpause in einem hervorragend besetzten Wettkampf mit der Weite von 6,65 Meter nicht über den vierten Platz hinauskam, spielte für das Publikum nur eine untergeordnete Rolle.
Die Konkurrenz wird die Kurpfälzerin in diesem Jahr auch aus Deutschland kommen, denn es siegte die erst 19-jährige Laura Raqued Müller (Unterländer LG) mit ausgezeichneten 6,81 Meter vor Mikaelle Assani (SCL Heel Bader-Baden, 6,72 Meter) . Das wird in diesem Jahr richtig spannend werden- national und international.
Malaika Mihambo begann den Wettkampf mit zwei ungültigen Versuch. Im dritten Durchgang erreichte sie dann 6,65m und ließ dann noch 6,64m und 6,57m folgen. „Zwischen den Sprüngen hatte ich wenig Pause, sodass ich schnell ermüdete und in die letzten Sprünge nur noch hineingesprungen bin. Dennoch bin ich mit meiner Vorstellung zufrieden,“ befand die dreifache Sportlerin des Jahres.
Im vergangen Jahr hatte sich Malaika Mihambo am 10. Juli bei den deutschen Meisterschaften in Kassel einem Muskelfaserriss zuzog und musste daher schweren Herzens die WM-Saison abbrechen.
Ihre ersten Technikeinheiten absolvierte die Doppel-Weltmeisterin vor Weihnachten bei einem Trainingslager in Südafrika. „Das bisherige Wintertraining verlief bei mir recht gut. Ich befinde mich voll im Plan“ , betonte die Kurpfälzerin. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Athletin ihr Training ein wenig um gestellt. So absolviert sie in der Woche eine Einheit mehr. In letzter Zeit hat sie viel an ihrer Anlaufgeschwindigkeit und an ihrer Technik gearbeitet, um sich wieder an Weiten konstant um sieben Meter heranzuarbeiten.
Im vergangenen Jahr begann die Weltmeisterin von 2019 und 2021 die Hallensaison beim Meeting in Düsseldorf mit 6,83 Meter. Um nach ihrem Auftritt in Dortmund weiter in den Wettkampfmodus zu kommen, startet sie in den kommenden Wochen noch bei den ISAF-Hallenveranstaltungen am 4. Februar in Düsseldorf und am 23. Februar in Berlin. Zwischen den beiden Terminen möchte sie bei den Deutschen Hallenmeisterschaften am 17./18. Februar in Leipzig ihren Vorjahrestitel (6,66 Meter) erfolgreich verteidigen. Die Hallen-Weltmeisterschaften vom 1.bis 3. März In Glasgow bilden dagegen für sie kein Thema, denn sie richtet in diesem Jahr ihren Fokus ganz auf die Leichtathletik- Europameisterschaften vom 7. bis 12. Juni in Rom und auf die Olympischen Spiele vom 26. Juli bis 11. August in Paris, bei denen sie in absoluter Topform antreten möchte. Der Erwartungsdruck, der auf ihren schmalen Schultern lastet, ist groß, denn sie zählt bei den Sommerspielen zu den wenigen Medaillenhoffnungen des Deutschen, „Aber ich kann damit umgehen, denn ich versuche, immer mein Bestes zu geben.Wenn es mir gelingt, verletzungsfrei zu bleiben, sehe ich der Sommersaison äußerst positiv entgegen“ gibt sich Malaika Mihambo optimistisch.
Stabhochspringer Torben Blech kehrt mit 5,50 Meter zurück
Auch Stabhochspringer Torben Blech (Bayer Leverkusen) meldete sich in Dortmund nach langer Wettkampfpause zurück. Nach seinem vierten Platz bei den Hallen-Europameisterschaften in Istanbul zwangen ihn eine Fußverletzung, eine Lebensmittelvergiftung und ein Hexenschuss zu einer längeren Auszeit. In Dortmund meldete er sich als Vierter mit 5,50 Meter zurück.Dieselbe Höhe meisterte als Zweiter auch der Landauer Oleg Zerzickel Zu den Rückkehrern zählte in Dortmund auch Robert Farken (SC DHfK Leipzig). Der viertschnellste Deutsche über 1.500 Meter, der das Jahr 2023 wegen seiner Achillesprobleme vorzeitig abbrechen musste, meldete sich mit respektablen 1:47,00 Minuten über 800 Meter wieder zurück.
Ein vielversprechender Neuanfang gelang auch Staffel-Europameisterin Alexandra Burghardt (LG Wacker Burghausen) , die mit starken 7,22 Sekunden über 60 Meter bewies, dass sie ihre Rückenprobleme überwunden hat.
Peter Middel