Da sage noch einer, die junge Generation sei zu sehr verwöhnt. B-Juniorinnen, C-, B- und A-Junioren trotzten der Kälte im zugigen Fredenbaumpark und verwöhnten ihrerseits das Publikum. Die Zuschauer, die attraktiven Juniorenfußball dem Wohnzimmer oder dem am Nachmittag spielenden BVB vorzogen, erfreuten sich zudem der liebevollen kulinarischen Bewirtung des Ausrichters des Finaltages des Sparbau-Kreispokals.
In drei Altersklassen servierten die Favoriten souveränen Fußball. Vielleicht hat dabei der eine oder andere Profi morgens den B-Juniorinnen zugesehen und sich nach dem 4:0 gegen den SV Berghofen gedacht: So machen wir es auch. Später sollte ja auch die Bundesliga-Mannschaft mit diesem Ergebnis gegen Freiburg gewinnen. Vivian Timmerberg, Carla Dunker, Eleonora Limkou und Finnja Berge hatten jedenfalls dafür gesorgt, dass der erste Jubel in Schwarz-Gelben den kalten Fredenbaumpark erwärmte.
Dann begann die Zeit der Talentschmiede vom TSC Eintracht. Die C-Junioren wurden ihrer Favoritenrolle dank der beiden Tore von Mahmut Gencan und eines von Maxim Wottschel gegen Westfalia Huckarde mit dem 3:0 genauso gerecht wie später die A-Junioren. Sie hatten etwas leichteres Spiel gegen den B-Ligisten Dortmunder Löwen. Schon das erste Tor nach 22 Sekunden durch Caleb Danso zeigte, wohin der Wind wehen sollte. Sieben Stück schenkt der TSC den Brackelern ein. Zwei weitere kamen von Caleb Danso. Auch Anas El Hailouf gelang ein Dreierpack. Resul Celebi war ebenfalls erfolgreich. Bemerkenswert aber reagierte Löwen-Coach Christopher Blum: „Wir haben zwar 0:7 verloren, aber das alles hier sehr genossen. Wir hatten lange Phasen im ersten Durchgang ohne Gegentor und haben uns auch nach der Pause keins gefangen.“ Tatsächlich feierten beide Seiten ihre Finalteilnahme mit lauten Gesängen.
Das emotionale Highlight aber hatte der ASC 09 Dortmund geliefert. 12:11 (2:2, 1:1) stand es nach einem ultralangen Elfmeterschießen. Besonders bemerkenswert war das, weil die Aplerbecker immer wieder auf die sicheren Eintracht-Torschützen reagieren mussten. Und da hatten die Bezirksliga-Kicker gegen den Westfalenliga-Favoriten Nerven wie Drahtseile. Trainer Giovanni Musumeci sagt jubelnd: „Wir waren immer auf Augenhöhe zum großen Favoriten. Dann waren sie so gut im Elfmeterschießen. Daher dürfen die Jungs heute richtig feiern.“
Das taten sie dann auch. Wie alle anderen Vereine, die es geschafft hatten, den kalten Fredenbaumparkzu einem Ort der menschlichen und emotionalen Wärme zu machen.
[Alex Nähle]