
Im SportCentrum Kaiserau wurde Günter Schrogl mit dem Ehrenamtspreis des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen ausgezeichnet. Diesen Preis vergibt der FLVW jährlich an besonders engagierte Vereinsmitarbeiterinnen und – Mitarbeiter aus den 29 Kreisen des Verbandes.
„Ohne solche engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie Günter Schrogl wäre die Leichtathletik in Westfalen um ein Vielfaches ärmer. Er hat sich mit seinem langjährigen Engagement in vielerlei Hinsicht verdient haben,“ würdigte der Vorsitzende des westfälischen Verbands-Leichtathletik-Ausschusses Bernhard Bußmann, die Verdienste des 66-jährigen Dortmunders. Bußmann nahm zusammen mit FLVW-Vize-Präsident Peter Westermann die Ehrung im SportCentrum Kaiserau.
Obwohl Günter Schrogl schon seit vielen Jahren Dauerkarten-Inhaber beim BV Borussia 09 ist, schlägt sein Herz in erster Linie für die Leichtathletik.
Der inzwischen pensionierte Beamte der Stadt Dortmund kennt alle Facetten der Olympischen Sportart, denn er engagiert seit über 50 Jahren in vielen Bereichen der Dortmunder Leichtathletik.
Als Aktiver zählte er in Westfalen zu den besten Hindernisläufern. Seine beste Platzierung auf Landesebene gelang ihm 1977, als er sich bei den Westfalenmeisterschaften im Dortmunder Stadion Rote Erde den zweiten Platz im 2.000 Meter-Hindernis-Lauf der männlichen Jugend A in 6:02,9 Minuten erkämpfte. In der Männer-Klasse erreichte der begeisterte Läufer, der schon alle Strecken bis zum Marathonlauf unter seine Füße nahm, respektable 9:46,40 Minuten über 3.000 Meter-Hindernis und zählte damit ebenfalls besten Westfalen.
Günter Schrogl führte als Trainer viele Athleten in die Deutsche Spitzenklasse
Bereits mit 25 Jahren engagierte sich der Hindernisläufer beim damaligen OSC Thier Dortmund auch als Trainer. In diesem Bereich ist er auch heute noch erfolgreich tätig, denn ihn zeichnet eine ideale Kombination aus Fachwissen, Empathie und großem Eifer aus Die Liste der Läufer, die er in die deutsche Spitzenklasse führte, spricht für seine Klasse als Trainer. Zu seinen herausragenden Schützlingen zählte unter anderem Jens Wilky, der zweimal an Cross-Weltmeisterschaften und einmal an einer Halbmarathon-WM teilnahm. Darüber hinaus siegte Jens Wilky in der Zeit von 1992 bis 1994 dreimal hintereinander bei Deutschlands größtem Silvesterlauf auf der 15-Kilometer langen Strecke von Werl nach Soest.
Unvergessen sind auch die Leistungen von Ansgar Lenfers, der es Ende der 1990iger Jahre auf Zeiten von 3:43,99 Minuten über 1.500 Meter, 8:01,20 Minuten über 3.000 Meter und 13:55,31 Minuten über 5.000 Meter brachte.
Zu den Top-Läufern, denen Günter Schrogl vor 30 Jahren den Weg zur deutschen Spitzenklasse ebnete, zählte auch Carsten Hilleringmann, der mit seinen Bestleistungen von 13:57,35 Minuten über 5.000 Meter, 29:23,60 Minuten über 10.000 Meter und 1:05:59 Stunden auch heute noch zu den schnellsten deutschen Mittel-und Langstrecklern zählen würde.
Aktuell gehören dem LC Rapid, der auf Initiative von Günter Schrogl im Jahr 2.000 gegründet wurde, 200 Mitglieder an. Davon nehmen ca. die Hälfte regelmäßig am Wettkämpfen teil. Top-Läufer bei den „Rapidos“ ist zurzeit Sascha van Staa, der am 29. September 2024 beim Berlin-Marathon beeindruckende 2:18:45 Stunden lief und damit erstmalig auf der klassischen Distanz unter der markanten Marke von 2:20 Minuten blieb.
Immer ein offenes Ohr
Günter Schrogl, der immer freundlich ist und ein offenes Ohr für seine Mitmenschen hat, erwarb sich in den letzten fünf Jahrzehnten nicht nur große Verdienste als Trainer, sondern auch als Organisator von Veranstaltungen. So führte der LC Rapid unter seiner Regie alljährlich einen immer einen sehr gut besuchten Läuferabend sowie ein Hallen- und Schülersportfest durch.
Wegen fehlender Helferinnen und Helfer beschränkt sich der LC Rapid inzwischen nur noch auf den Hoeschparklauf im Frühjahr und den Westfalenparklauf im Herbst. Beide Veranstaltungen führen die „Rapidos“ auch in diesem Jahr wieder mit dem LT Bittermark und der Viermärker Waldlaufgemeinschaft durch.
Günter Schrogl verfügt in der Leichtathletik über ein weitläufiges Netzwerk. Dies pflegt er zusammen mit seiner Frau Heike Schrogl unter anderem bei regelmäßigen Besuchen von Welt- und Europa- sowie von deutschen Meisterschaften. Auch beim alljährlich auf der Nordsee-Insel Texel stattfindenden Ostertrainingslager hat Günter Schrogl seit 1973 schon viele Kontakte zu Läuferinnen und Läufern sowie Trainer-Kollegen aus anderen Vereinen geknüpft.
[Peter Midde]