Dortmunder Athleten trumpften bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Heilbronn mit sechs Medaillen groß auf

Das ist ein Hammer! Dortmunds Leichtathletik-Jugendliche trumpften bei ihren deutschen Meisterschaften in Heilbronn groß auf. Mit drei Meistertiteln, zudem zweimal Silber und einmal Bronze sowie weiteren acht Platzierungen unter der ersten Acht, erfüllten sie die ohnehin hoch gesteckten Erwartungen. Der sportliche Leiter der LG Olympia, Pierre Ayadi: „Wir sind stolz auf unsere Athleten. Mit ihren Erfolgen können wir an alle, die uns unterstützen, etwas zurückgeben.“
Als Yassin Mohumed im stark besetzten 5000-Meter-Finale der MU 20 eingangs der letzten Runde attackierte und sofort einen klaren Vorsprung erkämpfte, war diese Szene das genaue Abbild der entscheidenden Phase, die seinem Bruder Mohamed zwei Wochen zuvor den Männertitel brachte. Auf der Zielgeraden stürmte Paul Specht heran, vor dem Yassin großen Respekt hatte. Aber Yassin roch den Braten, legte noch einmal zu und Yassin ließ sich nach 14:55,49 Minuten die Meisterschaft nicht mehr entreißen.
Am Samstag um 12.00 Uhr schlug im Frankenstadion die Stunde der LG Olympia. Innerhalb von 20 Minuten erkämpften die Langsprinterinnen zwei Goldmedaillen.
Im 400 – Meter – Finale der WU 18 legte Anna Hense vom Start an ein furioses Tempo vor und erkämpfte rasch einen deutlichen Vorsprung. Als in der Zielkurve ihre Konkurrentinnen näher rückten, zog die 17jährige das Tempo noch einmal an und lief unwiderstehlich ihrem ersten nationalen Meistertitel entgegen. Glänzende 53,64 Sekunden zeigten die Uhren. „Annas Grundschnelligkeit ist so hervorragend, dass sie es sich leisten kann, schnell anzugehen.“, kommentierte Trainer Thomas Kremer.
„Was soll ich nur machen.“, fragte die vor ihrem ersten DM – Finale als Favoritin angetretene übernervöse Brenda Cataria Byll vor der WU 20 – Entscheidung Thomas Kremer, der lakonisch antwortete: „Das Gleiche wie gestern.“. Da hatte sie im Vorlauf die Konkurrenz überlegen mit 53,83 Sekunden abgehängt, Da hätte sie einige „Körner“ sparen können. Auch im Finale kaufte sie ihren Rivalinnen mit hohem Anfangstempo den Schneid ab und hatte schon beim Einbiegen auf die Zielgerade nichts mehr zu befürchten. Mit phantastischen 52,94 Sekunden verbuchte sie erneut eine tolle Zeit. „Ich muss die ersten 50 Meter nach dem Start sehr schnell angehen, damit ich dann meinen Laufrhythmus finde. Das ist nun einmal meine Strategie, denn wenn ich langsam beginne, könnte ich bei einem Angriff nicht mehr umschalten., begründete Brenda ihre Taktik.
Bummelrennen sind nicht die Sache von Verena Meisl. So übernahm sie zwei Runden vor Schluss des verbummelten 1500-Meter-Finales energisch die Führung und eroberte sich einen klaren Vorsprung. Auf der Zielgeraden konnte sie jedoch die heranstürmende Fabienne Meyer aus Epe nicht abwehren und war zu recht trotz der Silberplakette nach 4:39,48 Minuten etwas enttäuscht. Als Trost bleibt ihr, dass ihre hochklassige deutsche Jahresbestzeit von 4:17,85 unangetastet blieb. Auch Clemens Erdmann hatte in der 1500 – Meter – Entscheidung der MU 20 von dem Schlafwagentempo die Nase voll und rückte nach 1000 Metern an die Spitze, die er aber in der letzten Runde einbüßte. Doch er resignierte nicht und erkämpfte auf der Zielgeraden nach 4:01,97 die Vizemeisterschaft.
Als der gerade 16jährige Louis Robertz mit dem dritten Anlauf 1,98 Meter meisterte, hatte er „Bronze“ sicher, denn alle seine Gegner waren an dieser Höhe bereits gescheitert. „Zunächst war ich etwas enttäuscht, denn ich hatte erneut auf eine Zwei-Meter-Leistung gehofft. Aber dann überwog die Freude.“, kommentierte er seine Leistung. Trainer Oliver Kunz: „Seine Sprünge über die niedrigeren Höhen, waren perfekt, doch als er die 2,01 Meter in Angriff nahm, war wieder die „fallende Hüfte“ zu sehen. Aber Louis ist noch jung und lernfähig.“, analysierte er.
Weitere Ergebnisse:
WU 20, 100 m: Elayna Krisch 12,56 Sek. (-1,4) – 400 m: 5. Emely Andreas 57,12 Sek. – 5000 m, Bahngehen: 5. Amina Aletic (alle LGO)27:26,79 Min.- Hoch: 6. Lilian Tösmann (Teutonia Lanstrop) 1,74 m – WU 18, 400 m: 7. Karolina Haas 57,02 (Vorlauf 56,52) Sek.1500 m: 4. Luisa Hassel 4:45,74 Min., Celina Koops 4:58,95 Min., – Weitsprung: 12. Samira Attermeyer 5,61 m – MU 18, 100 m: 7. Emil Bekker 10,95 Sek. – 200 m: Emil Bekker 22,50 Sek. (auf Finale verzichtet), 3000 m: Albert Henning 9:42,99 Min. -Stabhoch: 4. Till Marburger 4,40 m – MU 20, 800 m: 5. Lasse Funck 1::54,45 Min. – 1500 m: Hannes Fahl 4:15,02 Min. – Stabhoch: 5. Jonas Wolf 4,55 m.
Text: Horst Merz
Bildzeile: Anna Hense, die den 400m-Titel in der Klasse U18 souverän gewann, gehört dem goldgas Talent-Team des FLVW an (Foto: Peter Middel)