Leichtathletik-Hallen-DM in Dortmund- negative Tests und positive Bilanz

Keine Zuschauer, aufwendige Corona-Tests für Aktive und Mitarbeiter vor dem Betreten der Halle, reduzierte Teilnehmerfelder, ein komprimierter Zeitplan und ein Durchlüften der Halle zwischen den Wettkämpfen- die Sicherheit wurde bei den 68. Deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund großgeschrieben. Das Hygienekonzept, das das mediznische Team des Deutschen Leichtathletik-Verbandes entwickelt hatte, ist  voll und ganz aufgegangen. Unter den 1000 Schnelltests, die an beiden Tagen vorgenommen wurden, war keiner positiv.

Positiv war dagegen die sportliche Bilanz der LG Olympia Dortmund  bei diesen denkwürdigen Titelkämpfen. So konnten die glänzend aufgelegten Dortmunder Athletinnen und Athleten zwei Meistertitel und eine Bronzemedaille  gewinnen. „Diese erfreuliche Bilanz zeigt, dass unsere Athletinnen und Athleten auf den Punkt genau fit waren. Das waren unwahrscheinlich spannende Meisterschaften- leider ohne Publikum.  Wir haben an beiden Wettkampftagen zahlreiche erstklassige Leistungen gesehen. Hinzu kam unter den schwierigen Bedingungen eine erstklassige Organisation, für die es großes Lob von allen Seiten gab,“ bilanzierte der Vorsitzende des Kreis-Leichtathletik-Ausschusses, Michael Adel.

Für eine Riesen-Überraschung sorgte  Henrik Krause (LG Olympia Dortmund). Der Lokalmatador musste  im Ziel erst einige Male durchatmen, bevor er richtig realisieren konnte, dass ihm im 400m-Finale die Sensation dieser Titelkämpfe gelungen war. Obwohl er erst im Nachrückverfahren in die Starterliste aufgenommen wurde,  nahm er auf der Zielgeraden sein Herz in beide Hände, nutzte auf der Zielgeraden geschickt eine Lücke aus  und stürmte in seiner neuen persönlichen Bestzeit von 47,03 Minuten zum Titel vor Konstantin Preis (47,05 Sek.) und Marvin Schlegel (LAC Erdgas Chemnitz, 47,15 Sek.). „Ich hatte mit Bronze geliebäugelt, denn der Titel war für mich zu weit weg. Jetzt habe ich ihn und kann es noch nicht glauben,“ strahlte der neue Shooting-Star auf der 400m-Distanz, der bereits im 400m-Halbfinale mit seinen 47,19 Sekunden auf seine Klasse aufmerksam machte.

Ein „Heimspiel“ hatte auch Henrik Krauses Teamkollege Mohamed Muhumed (LG Olympia Dortmund), der die Helmut-Körnig-Halle  von vielen Trainingseinheiten bestens kennt. Der 20-jährige Dortmunder  nutzte in vertrauter Umgebung  seine Chance und sicherte  sich  nach einem fulminanten  Spurt den Titel in 8:10,05 Minuten vor Marcel Fehr (LG Filstal, 8:10,59 Min.) und dem überraschend starken Nils Voigt (TV Wattenscheid, 8:12,46 Min.). Dabei legte der Schützling von Pierre Ayadi die letzten 800 Meter in respektablen 1:56 Minuten zurück.  In der Freiluftsaison möchte Mohamed Mohumed  die Olympianormen  über 1.500 und 5.000 Meter unterbieten. Der frühere Junioren-Europameister,Elias Schreml (LGO), mischte anfangs noch in der Spitzengruppe mit, fiel dann aber immer weiter zurück. Mit seinen 8:27,15 Minuten blieb er hinter seinen sonstigen Leistungsmöglichkeiten zurück.

Im 400m-Lauf freute sich  die  in letzter Zeit stark verbesserte Vorjahresjugendliche Brenda Cataria- Byll (LG Olympia Dortmund) riesig  über ihre Bronzemedaille in der neuen persönlichen Bestzeit von 53,69 Sekunden. „Brenda hat gelernt, dass man gegen starke Gegnerinnen aggressiv anlaufen muss. Das ist ihr heute hervorragend gelungen,“ befand ihr Trainer Thomas Kremer.

Die weiteren Leistungen der Dortmunder Athletinnen und Athleten: Im 60-Sprint war Lilly Kaden nach einem Fehlstart so irritiert, dass sie sich beim zweiten Startversuch zurückhielt und mit 7,40 Sekunden das Finale um neun Hundertstelsekunden verfehlte. Im 1.500m-Lauf der Frauen gefiel die Vorjahresjugendliche  Verena Meisl als Sechste in 4:22,90 Minuten. Hinter ihren Leistungsmöglichkeiten blieb dagegen ihre Teamkollegin Patricia de Graat als Achte in 4:41,16 Minuten zurück.  Auch Maximilian Feist (alle LGO) hatte im 1.500m-Lauf als Siebter in 3:55,48 Minuten nicht seinen besten Tag erwischt.

Viel Lob gab es an den beiden Meisterschaftstagen für die optimalen Bedingungen in der Helmut-Körnig-Halle, die ihren Ruf als erste Leichtathletik-Adresse im Deutschen Leichtathletik-Verband wieder einmal bestätigte. Dies hörte auch Friedrich Dieck, der Leiter der Sportstätten am Olympiastützpunkt Westfalen, gerne. „Wir haben versucht, die besten Rahmenbedingungen für die Athletinnen und Athleten zu schaffen, und ich glaube, dass uns das auch gelungen ist,“ zeigte sich Dieck rundum zufrieden. Mit zum Gelingen der Meisterschaften haben auch die 25 Dortmunder Kampfrichter, die zum insgesamt 80-köpfigen Team der Unparteiischen gehörten, beigetragen. „Schöner wäre es natürlich auch für uns gewesen, wenn wir Zuschauer in der Halle gehabt hätten, aber es gab unter den strengen Hygienebedingungen keine andere Möglichkeiten. Wir haben uns im Sinne der Aktiven eingesetzt und mit unserem Engagement zu einem reibungslosen Ablauf der Wettkampf beigetragen. Dass alle zufrieden waren, bestätigt unsere Arbeit,“ freute Kreis-Kampfrichter-Referentin, Beate Klaczynski.  

 

Bildzeile: Henrik Krause sorgte für eine Riesen-Sensation bei den Deutschen Hallenmeisterschaften

Text/Foto: Peter Middel

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