Gold für Mohamed Mohumed und Manuel Sanders bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Braunschweig

Mohamed Mohumed und Manuel Sanders (beide LG Olympia) konnten ihre glanzvollen Auftritte bei den 121. Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Braunschweig jeweils mit einer Goldmedaille veredeln.
Der bestens aufgelegte Mohamed Mohumed (Foto) verabschiedete sich über 5.000 Meter vier Runden vor dem Ziel mit einer furiosen Tempobeschleunigung vom übrigen Feld und verteidigte in erstklassigen 13:30,79 Minuten souverän seinen Titel vor dem Düsseldorfer Maximilian Thorwirth (13:48,22 Min.) und dem Regensburger Simon Boch (13:53,53 Min.). Das ist die schnellste 5.000m-Zeit, die seit 24 Jahren bei den deutschen Meisterschaften erzielt wurde.
Der Schützling von Pierre Ayadi legte bei seiner eindrucksvollen Vorstellung mit seinem raumgreifenden Schritt die letzten 1000 Meter in 2:32 Minuten und die 400m-Schlußrunde in 59,59 Sekunden zurück. Dabei war Mohamed Mohumed zwei Tage vor Braunschweig noch im spanischen Huelva über die Zwölfeinhalb-Runden-Distanz gestartet und hatte dabei seine persönliche Bestzeit auf hervorragende 13:21:21 Minuten gedrückt. Trotz dieser Doppelbelastung zeigte er im Eintracht-Stadion kein Spur von Müdigkeit. „Es ist viel eine Kopfsache, innerhalb von zwei Tagen zwei so schnelle Rennen abliefern zu können. Ich habe in den letzten Monaten zudem viel Grundlagentraining absolviert. Dadurch habe ich mich schnell wieder regeneriert,“ begründete der erfolgreiche 5.000m-Titelverteidiger seine erstaunliche Frische.“
Im 400m-Finale setzte Manuel Sanders auf sein starkes Finish und war damit wie 2019 in Berlin wieder erfolgreich. In der hervorragenden Zeit von 45,88 Sekunden, die nur zwei Hundertstelsekunden über seiner persönlichen Bestleistung liegt, ließ er auf der Zielgeraden dem Potsdamer Jean-Paul Bredau (46,10 Sek.) und dem Chemnitzer Marvin Schlegel (46,11 Sek.), der mit 45,91 Sekunden Vorlaufschnellster war, nicht den Hauch einer Chance. „Meine letzten Rennen waren für mich nicht optimal. Daher war es für mich wichtig, nach 2019 mir den 400m-Titel wieder zurückzuerobern. Ich hatte früher das Problem, vorne ein wenig herumzubummeln. Das habe ich inzwischen unter Kontrolle, sodass ich hinten heraus meine Stärken ausspielen konnte,“ freute sich der überglückliche Viertelmeiler.
Sein Teamkollege Henrik Krause, der Überraschungssieger der diesjährigen deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund, hatte in Braunschweig das Pech, in 47,23 Sekunden das Halbfinale nur um zwei Hundertstelsekunden zu verpassen. „Für Henrik ist in diesem Jahr noch vieles Neuland. Da kann so etwas schon einmal passieren,“ befand sein Coach Thomas Kremer.
Seine Teamkollegin Brenda Cataria-Byll verbesserte im 400m-Vorlauf der Frauen ihre persönliche Bestzeit von 53,96 auf 53,18 Sekunden. Damit konnte sie sich bei dem augenblicklich hohen Leistungsniveau auf der 400m-Strecke als Neuntschnellste nicht für das Finale qualifizieren, bleibt aber für internationale Aufgaben weiter im Gespräch.
Sprinterin Lilly Kaden konnte sich über 100 Meter als Zehnte in der Gesamtwertung mit 11,52 Sekunden nicht für das Finale qualifizieren. Anders sah es für die 19-jährtige Journalistik-Studentin auf der 200m-Strecke aus, die sie nur ein „Nebenprodukt“ ihres Sprinttrainings betrachtet. In der neuen persönlichen Bestzeit von 23,62 Sekunden qualifizierte sie sich als Jüngste im Feld für das 200m-Finale, in dem sie auf der Außenbahn in 23,66 Sekunden einen respektablen sechsten Rang belegte.
Im 1.500m-Lauf der Frauen erkämpfte sich für Verena Meisl in 4:19,93 Minuten einen erfreulichen vierten Platz. Ihre Teamkolleginnen Rahel Brömmel (9. in 4:25,64 Min.) und Patricia de Graat (10, in 4:27,34 Min.) konnten nicht in die Entscheidung eingreifen. Das Gleiche galt im 1.500m-Finale der Männer für die beiden LGOer Elias Schreml (9. in 3:47,34 Min.) und Maximilian Feist (13. in 3:49,78 Min.). Im 5.000 Lauf der Frauen kam Linn Lara Kleine (alle LGO) trotz ihrer persönlichen Bestzeit von 16:24,10 (bisher 16:27,86 Min.) nicht über den zwölften Platz hinaus.