
Für viele längst selbstverständlich, erfüllen die Pokalwettbewerbe besondere Zwecke. Wie gehabt zunächst die Definition: Der Pokal an sich war ursprünglich ein Trinkgefäß, mit Fuß und kelchförmig. Im Unterschied dazu hat eine Trophäe verschiedene Formen. Um sportliche Leistungen wählten Veranstalter die ästhetische Variante. Die beiden wichtigsten Trophäen im deutschen Fußball verdeutlichen den Unterschied. Der Meister erhält die Schale, eine Trophäe. Der Pokalsieger, wie der Name schon sagt, den DFB-Pokal, mit Fuß und kelchförmig.
Und um Letzteren soll es hier gehen. Denn rein theoretisch hat jeder Verein im deutschen Fußball die Chance, diesen Titel zu holen. Es ist die Alternative zum Ligenfußball, da im Pokal mit dem K.o-System der Weg zum Triumph deutlich schneller sein könnte. Um diesen Gedanken abzukürzen und alle weiteren Wege zunächst rauszunehmen: In Dortmund spielt jede erste Mannschaft um den Kreispokal. Der Gewinner dieses Wettbewerbs qualifiziert sich für den Verbandspokal, bei uns den Westfalenpokal. Wer hier das Finale für sich entscheidet, ist in der Hauptrunde des DFB-Pokals dabei. Und danach? Ihr wisst schon: die Geschichte mit den eigenen Gesetzen.
Nun führen aus Dortmund aber sogar mehrere Wege nach Berlin. So dürfen die Meister der überkreislichen Ligen im Westfalenpokal mitmischen. Die Anzahl der Teilnehmer aus dem Kreispokal hängt laut Christian Nurk, dem Vorsitzenden des Kreisfußball-Ausschusses, davon ab, ob sich die Oberligisten über die ersten fünf Ligaplätze qualifizieren: „Sollten zum Beispiel ASC 09 Dortmund und Türkspor in der Liga oben mit dabei sein und im Endspiel stehen, müssten wir den dritten Platz ausspielen, weil einer das Dortmunder Kreispokal-Sieger-Ticket auf alle Fälle nutzen darf“, erläutert Christian Nurk. Zum DFB-Pokal bereitet dann auch der Meistertitel in der Oberliga den Weg.
Der DFB erläutert: „An den Spielen um den DFB-Vereinspokal auf DFB-Ebene nehmen 64 Mannschaften teil, und zwar die Mannschaften der Bundesliga und der 2. Bundesliga des abgelaufenen Spieljahres, die Verbandspokalsieger der 21 Landesverbände, der Meister, der Zweit-, Dritt- und Viertplatzierte der 3.Liga des abgelaufenen Spieljahres.
Ist der Meister, der Zweit-, Dritt- oder Viertplatzierte der 3. Liga eine Zweite Mannschaft eines Lizenzvereins oder ist der Meister, der Zweit-, Dritt- oder Viertplatzierte der 3. Liga bereits über den Verbandspokalwettbewerb des jeweiligen Landesverbandes für den DFB-Vereinspokal qualifiziert, so tritt an ihre Stelle die nächstplatzierte und teilnahmeberechtigte Mannschaft der Tabelle der 3. Liga bzw. die nächstplatzierte und teilnahmeberechtigte Mannschaft im Pokalwettbewerb des Landesverbandes.
Die verbleibenden Plätze bis zur Zahl 64 werden an die Landesverbände vergeben, die die meisten Herren-Mannschaften im Spielbetrieb haben. Und hier kämen unsere Oberliga-Meister dazu. Dabei kann jeder Verband höchstens einen weiteren Teilnehmer stellen. Die Entscheidung darüber, welche Verbände eine weitere Mannschaft melden können, trifft der DFB-Spielausschuss auf Grundlage der jeweils aktuellen DFB-Mitglieder-Statistik. Jeder Landesverband muss mit mindestens einer Amateur-Mannschaft vertreten sein.
Um der Theorie abschließend eine lebendige Komponente geben: Im besten Fall könnte ein Dortmunder C-Ligist in drei Jahren den DFB-Pokal in den Händen halten. Im Ligenwettbewerb lägen auf dem Weg zur Schale zehn Aufstiege und ein erster Platz in der Bundesliga.
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[Alex Nähle]