
Niklas Geilich erreichte gestern beim 12. Sparkassen-Phoenix-Halbmarathon in Dortmund als überlegener Sieger in 1:09:14 Stunden vor Matthew Crichton (Swinton Running Club, 1:10:12 Min.), der extra aus Manchester (England) angereist war, und Jannis Wiepck (Düsseldorf, 1:11:31 Min.) das Ziel. Der 39-jährige Lüdenscheider kannte sich auf dem Parcours bereits bestens aus, denn er hatte den Lauf dort schon einmal vor zwei Jahren in 1:14:19 Minuten gewonnen.
„Besser hätte es für mich nicht laufen können, denn ich habe meine persönliche Bestzeit um 45 Sekunden verbessert,“ strahlte der für die Ausdauerschule Bunert startende Langstreckler. Seinen letzten Lauf vor dem Sparkassen-Phoenix-Halbmarathon absolvierte er beim Berlin-Marathon als Guide für einen autistischen Jungen, der dort mit einer Zeit von 3:06 Stunden ins Ziel kam.
Niklas Geilich folgte am Phoenix-See nach dem Startschuss zunächst zwei Staffelläufern und hielt sich lange Zeit in deren „Windschatten“ auf. Im Rombergpark hatte er den letzten Staffelläufer abgeschüttelt, sodass er die letzten sieben Kilometer allein laufen musste. „Das war ganz schön hart. Kurz vor Schluss habe ich auf meine Uhr geschaut und gesehen, dass ich eine neue persönlich Bestzeit laufen kann. Da habe ich noch einmal richtig Gas geben,“ berichtete Niklas Geilich. Am 12. Oktober will er beim Marathon-Lauf „Rund um den Baldeney-See“ in Essen starten und dort eine ähnlich gute Vorstellung wie am Phoenix-See abliefern.
Ex-Zehnkämpfer Frank Busemann läuft auf den letzten Metern im roten Bereich
Erschöpft, aber zufrieden. Zehnkämpfer Frank Busemann beim Halbmarathon am Phoenixsee (Foto: Middel)
Im Blickpunkt stand bei der 12. Auflage des Sparkassen-Phoenix-Halbmarathons auch der in Dortmund wohnende frühere Olympia-Zweite im Zehnkampf Frank Busemann, der sich am Phoenix-See unter die 6.000 Läuferinnen und Läufer mischte. Der ARD-Leichtathletik-Experte legte die 21 km-lange Distanz in respektablen 1:38:30 Stunden zurück. Vor acht Jahren erreichte er auf derselben Strecke schon einmal die Zeit von 1:32:41 Stunden.
Die letzten Meter legte der 50-Jährige im „roten Bereich“ zurück. „Ich bin auf der letzten Rille gelaufen und hätte keine Sekunde schneller sein können,“ berichtete der Sportler des Jahres 1996.
Während seiner Tätigkeit bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Tokio als Partner von ARD-Moderator Claus Lufen hat der frühere Weltklasse-Zehnkämpfer wegen der hohen Temperaturen nicht trainieren können. „Eine Zeit von 1:45:00 Minuten wäre daher für mich heute realistisch gewesen. Dass ich schneller war, überrascht mich, zumal mir meine Waden zeitweise Probleme bereiteten,“ erklärte Frank Busemann.
Der Hobby-Läufer trainiert erst seit kurzem wieder, nachdem er im März im Training umgeknickt war. „Das Längste, was ich vor dem Halbmarathon in Dortmund absolviert habe, war ein Lauf über 14 Kilometer.“
Um sich fit zu halten, joggt Frank Busemann , wenn es sein Terminkalender erlaubt, jeden zweiten Tag. „Ich führe zudem noch ein allgemeines Training durch, aber, wenn ich laufen kann, bin ich glücklich,“ betont der frühere Zehnkampf-Star.
Mila Primke dominiert bei den Frauen
Bei den Frauen dominierte die Dortmunderin Mila Primke, die auf der 21,1- Kilometer-langen Distanz in 1:17:50 Stunden vor Marit Lindemann (Lauf Team Unna, 1:18:53 Std.) und Lena Müller (TG Melbach, 1:22:48 Std.) das Ziel erreichte. Die 21-Jährige Langstrecklerin hatte den Sparkassen-Phoenix-Halbmarathon bereits vor zwei Jahren in 1:20:14 Stunden schon einmal gewonnen. Die angehende Lehrerin studiert an der TU Dortmund für die Sekundarstufe II die Fächer Deutsch und Kunst.
Mit Sandra Bialek (bunert Dortmund, 4. in 1:23:58 Std.), die gleichzeitig die Altersklasse W 35 für sich entschied, Alexandra Selzer (7. in 1:26:24 Std.) und Sandra Schmidt (LC Rapid, 10. in 1:37:28 Std.) konnten sich drei weitere Dortmunder Frauen bei den Damen im Vorderfeld platzieren.
Der 12. Sparkassen-Phoenix-Halbmarathon fand mit 6.000 Läuferinnen und Läufern wieder eine hervorragende Resonanz. Diese Zahl bildet einen neuen Teilnehmerrekord. „Wir waren in allen Klassen ausverkauft. Besser hätte es für uns nicht laufen können,“ strahlte der Chef-Organisator von upletics Marcus Hoselmann, der mit seinem hervorragend eingespielten Helferteam wie in den Vorjahren wieder eine erstklassig durchorganisierte Veranstaltung präsentierte.